Late Night (US 2019)

"Late Night" ist eine schwächere Version von "Der Teufel trägt Prada", da der Film zwar ein sehr ähnliches Thema hat, sich aber schlußendlich zu wenig traut ein bißchen "Anders" zu sein.
Am meisten merkt man dies an der doch sehr bequemen Dramaturgie der Geschichte. Alles passiert immer etwas zu schnell, zu passend und zu problemlos. Hier gibt es keinen großen Werdegang unserer Filmheldin zur Lieblingsautorin, die Late-Night-Moderatoren-Legende gibt immer zu schnell klein bei, und auch der Umschwung des zuerst noch gelangweilten Publikums ist ebenso wenig in dieser Form nachvollziehbar. Als dann noch, Spoiler vorneweg, am Ende die komplette Wandlung der kratzbürstigen TV-Legende zur liebevollen Chefin gelingt, ist man endgültig im Hollywood-Mittelmaß angekommen.
Leicht über Durchschnitt angehoben wird diese Dramödie aber durch Routinier Emma Thompson. Sie stellt den Kernpunkt in dieser anheimeligen Geschichte dar. Sie überzeugt sowohl als Zicke, wie auch als liebevolle Ehefrau und Chefin. Dabei läßt mich jedoch ihre Partnerin (und auch Drehbuchautorin) Mind Kaling wiedermal ziemlich kalt. Diese ist immer noch auf der Suche nach der richtigen Rolle für sie, diese wahr es jedenfalls nicht.
Wer also auf US-Komödien steht, die keine RomComs sind, aber dennoch vom Humor und der Dramatik in dieselbe Kerbe schlagen, der wird hier zwar nicht gelangweilt, herausragend im Gedächtnis bleibt einem aber auch nichts wirklich. Ohne Emma Thompsons Leistung pures Mittelmaß, bekommt der Film noch einen Gnadenpunkt, und endet somit leicht darüber.... trotzdem nix Besonderes!